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Samstag, 23. November 2024

Die vergessenen 360 Millionen verfolgten Christen / Recht auf Religionsfreiheit schützt die Menschen in ihrer Würde und Freiheit

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Kelkheim (ots) –

Am Tag der Menschenrechte betont das christliche Hilfswerk Open Doors das Recht auf Religions-, Gewissens- und Weltanschauungsfreiheit. Der Blick richtet sich dabei auf die Situation von Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden. Dies geschieht in islamisch, hinduistisch, buddhistisch sowie kommunistisch geprägten Ländern. Während die Menschenrechte vieler Gruppen auf internationaler und nationaler politischer Ebene zurecht große Aufmerksamkeit erhalten, werden verfolgte Christen oft vergessen oder ausgeblendet.

Unterdrückt und verfolgt wegen ihres Glaubens

Weltweit sind mehr als 360 Millionen Christen wegen ihres Glaubens einem sehr hohen bis extremen Maß an Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex sind rund 312 Millionen der dort lebenden 737 Millionen Christen betroffen. In 26 weiteren Ländern leiden rund 48 Millionen Christen unter einem mindestens hohen Maß an Verfolgung. Da die Christen in diesen Ländern meist nicht wahrgenommen werden, ist es umso wichtiger, ihnen am Tag der Menschenrechte eine Stimme zu geben. Anlässlich der Fußball-WM in Katar etwa wurden Menschenrechte häufig thematisiert. Für die rund 370.000 Christen im Land – und besonders für die Kataris, die den Islam verlassen und den christlichen Glauben angenommen haben – ist kaum ein Politiker eingetreten. Dabei gilt die Abkehr vom Islam in Katar und anderen islamischen Ländern als todeswürdiges Verbrechen; in manchen Ländern kommt dies auch tatsächlich zu Anwendung.

Gezielte Unterstützung durch politische Akteure

Datengestützte Berichte zur Situation unterdrückter Religionsgemeinschaften sind wichtig, um Situationen analysieren und passende Maßnahmen einleiten zu können. Open Doors erhebt deshalb in mehr als 76 Ländern fortlaufend Daten zur Lage verfolgter Christen und veröffentlicht diese einmal jährlich. Die Informationen stammen primär von den Betroffenen und ihrem unmittelbaren Umfeld und werden von Experten ergänzt und analysiert. Damit werden Politikern und anderen Akteuren Fakten an die Hand gegeben, die sie in ihre diplomatischen Gespräche und Bemühungen zur Verbesserung der Situation der Christen einbinden können.

Beispiel Nigeria: Dankenswerter Weise hat sich bei einer Debatte im Europaparlament am 8. Juni 2022 Vizepräsident Josep Borrell zur Gewalt gegen Christen in Nigeria geäußert. Er erwähnte den islamistischen Anschlag auf einen Pfingstgottesdienst in Owo sowie die grausame Steinigung und Verbrennung der Christin Deborah Yakubu durch ihre muslimischen Mitstudenten. Dabei relativierte er jedoch die Rolle der Religion: „Ein Teil der Gewalt mag tatsächlich religiös motiviert sein, doch sind die häufigen Gewalttaten in Nigeria hauptsächlich auf Umstände zurückzuführen, die nicht mit dem Glauben zu tun haben, wie z. B. der Wettbewerb um knappe Ressourcen, die endemische Armut und Ungleichheit, die schlechte Bildung, der unzureichende Zugang zur Grundversorgung, die Jugendarbeitslosigkeit, ethnische Missstände und das allgemeine Gefühl der Ausgrenzung.“

Diese Einschätzung ist von der Faktenlage nicht gedeckt. Open Doors hat in Zusammenarbeit mit den Kirchen in Nigeria für den Zeitraum 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 dokumentiert,

dass dort mehr als 4.650 Christen wegen ihres Glaubens ermordet und mehr als 470 Kirchen sowie Kirchen zugehörige Gebäude attackiert und/oder zerstört wurden.

Eine gute Nachricht

Die Europäische Kommission hat Frans van Daele zum Sondergesandten für die Förderung der Religions- und Weltanschauungsfreiheit außerhalb der EU ernannt. Damit ist ein wichtiger Fürsprecher im politischen Bereich ins Amt gebracht. Gerade verfolgte Christen und religiöse Minderheiten sind auf die Unterstützung von offiziellen Vertretern angewiesen, um in der Politik Gehör zu finden. So kann ihre Würde und Freiheit und ihr Recht auf Ausübung ihres Glaubens geschützt werden.

Open Doors ruft die Christen in Deutschland auf, für ihre verfolgten Glaubensgeschwister weltweit zu beten und sie zu unterstützen.

Pressekontakt:
Für Fotos und Interviews wenden Sie sich bitte an unser Pressebüro.
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T +49 6195 6767-180
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Quelle: ots

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