Leverkusen (ots) –
Am Sonntagnachmittag (13.08.2023) wurde die Feuerwehr Leverkusen zu einem Gebäudebrand in Leverkusen Quettingen alarmiert. Mehrere Anrufende meldeten am Sonntag um 14:24 Uhr den Brand in einer Großbäckerei.
Bereits auf der Anfahrt zur Einsatzstelle war eine enorme Rauchwolke zu erkennen, welche über das nordwestliche Stadtgebiet zog. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand die Produktionshalle bereits weitestgehend im Vollbrand. Flammen schlugen durch das Dach der Lagerhalle. Umgehend wurde der Alarm für die gesamte Feuerwehr Leverkusen ausgelöst und weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle geordert. Die Mitarbeitenden der Produktionsfirma befanden sich zum Zeitpunkt des Eintreffens nicht mehr im Gebäude. Eine Anwohnerin wurde mit einem Schock durch den Rettungsdienst betreut und ins Krankenhaus transportiert. Weitere Verletzte gab es nicht.
Aufgrund der enormen Rauchentwicklung löste die Leitstelle um 14:52 Uhr die Sirene Borsigstraße sowie eine erste Warnung über NINA aus. Aus dem Rheinisch Bergischen Kreis wurde Unterstützung zum Messen potentieller freigesetzter Schadstoffe hinzugezogen. Zugleich wurde aus den nördlichen Stadtteilen von Anwohnenden ein Rußniederschlag gemeldet. Um eine Gesundheitsgefahr für die Bürgerinnen und Bürger umgehend abzuklären, wurden der Krisenstab der Stadt sowie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) alarmiert.
Da im frühen Einsatzverlauf bereits Teile des Gebäudes eingestürzt waren, konnten die Löschmaßnahmen ausschließlich von außen erfolgen. Zuvor gelang es, mehrere Gasflaschen zu sichern und Großgebinde mit Ethanol aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Die Löschmaßnahmen führten vorerst zu einer deutlichen Verringerung der Rauchausbreitung.
Teile des Daches der ca. 1600 m² großen Halle waren trotz des umfangreichen Brandes weiterhin intakt, wodurch die Löschmaßnahmen an diesen Stellen nur bedingt Wirkung zeigten. Gegen 18 Uhr konnte daher ein Übergreifen des Brandes auf einen Heizöltank nicht mehr verhindert werden. Infolge dessen kam es erneut zu einer enormen Rauchentwicklung.
Zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erfolgte eine nochmalige Warnung vor dem zunehmenden Brandrauch durch Sirenen, Warnfahrzeuge und eine Meldung in der NINA-Warnapp.
Zur Brandbekämpfung wurde der Einsatz von Löschschaum erforderlich. In Absprache mit dem LANUV wurde zudem der weitere Umgang mit dem austretenden Heizöl sowie kontaminierten Löschwasser besprochen. Die fachgerechte Entsorgung wird von einer Spezialfirma übernommen.
Messungen im Verlauf der Löscharbeiten ergaben keine erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft. Am späten Abend gab der Krisenstab eine Teilentwarnung. Nach Rücksprache mit dem LANUV wurden Handlungsempfehlungen im Umgang mit den Rußverschmutzungen herausgegeben.
Das Technische Hilfswerk sowie ein benachbartes Unternehmen wurden angefordert, um die Außenfassade der Halle mittels schwerem Gerät zu öffnen. So konnte die Feuerwehr die Brandstellen mit den Löschmitteln erreichen.
Ein Übergreifen des Brandes auf die angrenzenden Mehlsilos und das Tiefkühlhaus des Unternehmens konnte verhindert werden. Ebenso konnten die Einsatzkräfte durch die Löschmaßnahmen den Gebäudeteil sichern, indem sich die Verwaltung des Unternehmens befindet.
Um 21:50 Uhr meldete die Einsatzleitung, dass der Brand unter Kontrolle sei. Die Lösch- und Nachlöscharbeiten sind weitestgehend abgeschlossen. Die Aufräumarbeiten der Feuerwehr dauern noch an.
Neben mehr als 150 Kräften der Feuerwehr Leverkusen unterstützen die Werkfeuerwehr des CHEMPARK sowie die Feuerwehr Bergisch Gladbach bei den Löscharbeiten. Den Grundschutz stellte zeitweise ein Löschzug der Feuerwehr Köln sicher. Malteser Hilfsdienst sowie Deutsches Rotes Kreuz stellten die Verpflegung der Einsatzkräfte sicher. Zu Spitzenzeiten waren mehr als 300 Kräfte zeitgleich an der Einsatzstelle und rückwärtig auf der Hauptfeuer- und Rettungswache im Einsatz.
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