Köln (ots) –
Viele Arbeitgeber entwickeln ihre Mitarbeitenden an ihren Unternehmenszielen vorbei. Das ist ein Ergebnis des aktuellen „Learning & Development Monitors“, einer repräsentativen Studie für die das HR-Unternehmen Studytube bundesweit 1.799 Beschäftigte, davon 515 HR-Manager, 362 Führungskräfte sowie 922 Mitarbeitende, befragen ließ. Demnach behaupten zwar 62% der HR-Verantwortlichen, dass die Weiterbildung in ihrem Unternehmen fest mit den Zielen des Unternehmens verbunden sei. Das bestätigen allerdings nur 38% der Mitarbeitenden sowie etwas mehr als die Hälfte der Führungskräfte (54%). Hinzu kommt: Während 46% der Personaler:innen für das Jahr 2024 die persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden in den Fokus ihrer Weiterentwicklungsstrategie stellen, wünschen sich 77% der Mitarbeitenden vor allem eine fachliche Weiterbildung. Bei den Führungskräften sprechen sich gar 85% für Maßnahmen aus, die ihre fachlichen Fähigkeiten in den Blick nimmt.
Jede:r vierte Mitarbeitende beklagt fehlende Gegenleistung für Weiterbildung
Immerhin 29% der HR-Manager finden zudem, dass Mitarbeitende nur schwer zu motivieren sind, wenn es um deren Weiterbildung geht. Dem stimmen ebenfalls 29% der Führungskräfte zu. Nicht verwunderlich vor dem Hintergrund dieser Einschätzung: Mehr als ein Viertel der Mitarbeitenden (26%) sind der Überzeugung, dass sich Weiterbildungslehrgänge etwa durch Gehaltserhöhungen oder Beförderungen nicht für sie auszahlen. Dem stimmen sogar mehr als ein Drittel ihrer Vorgesetzten (35%) zu. Und selbst fast ein Drittel der HR-Manager (32%) sehen das als Problem.
Digitalisierung in der Weiterbildung in vielen Unternehmen nicht gefragt
In Sachen Digitalisierung hinkt die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden in deutschen Unternehmen derweil deutlich hinterher. So finden die meisten Schulungen nach wie vor offline statt. Dies ist in 40% der Fälle so. Auf digitalem Wege werden dagegen gerade einmal etwas mehr als ein Viertel der Formate (26%) angeboten. Das entspricht auch dem Wunsch der Lernenden. 42% bevorzugen Offline-Lernformate, nur jede:r Fünfte wünschte sich diese online.
Trotzdem soll sich die Verteilung in Offline- und Online-Lehrgänge aber in den nächsten zwei Jahren ändern – jedenfalls, wenn es nach dem Willen der Personalverantwortlichen geht. Diese wünschen sich nämlich eine Angleichung des aktuellen Verhältnisses. So gehen sie davon aus, dass in zwei Jahren rund ein Drittel der Weiterbildungen (32%) online stattfindet, während dann gemäß der Prognose genauso viele (32%) offline angeboten werden sollen.
Kurzlehrgänge für alle und Coachings hauptsächlich für Führungskräfte
Wie die Studie darüber hinaus weiter zeigt, dominieren aktuell vor allem Kurzlehrgänge das Weiterbildungsgeschehen bei deutschen Arbeitgebern. So absolvieren Führungskräfte 2,9 derart kompakte Schulungsformate jährlich, während Mitarbeitende auf 2,3 per anno kommen. Längere Ausbildungslehrgänge sind dagegen deutlich seltener und werden von Führungskräften im Durchschnitt 0,8-mal im Jahr belegt, von Mitarbeitenden nur 0,3-mal. „Eins-zu-Eins Coachings“ sind dagegen oft das Mittel zur Weiterentwicklung von Führungskräften, die 1,3-mal jährlich in den Genuss solcher individuellen Seminare kommen, während sie Mitarbeitenden nur 0,5-mal im selben Zeitraum zu teil werden.
Personalabteilung und Management mit budgetärem Missverständnis
Interessant sind letztlich die unterschiedlichen Auffassungen in Personalbüros und Belegschaften hinsichtlich des verfügbaren Weiterbildungsbudgets. So bestätigen zunächst einmal 87% der HR-Verantwortlichen, über einen solchen Kostenrahmen zu verfügen. Dieser liegt gemäß ihren Angaben bei durchschnittlich 850 Euro pro Mitarbeitenden. Diese Zahl beißt sich allerdings mit der Wahrnehmung der Führungskräfte. Denn diese gehen von einem Etat für eigene Weiterentwicklungszwecke aus, der bei 2.000 Euro pro Mitarbeitenden liegt – also mehr als doppelt so hoch als es der tatsächliche Rahmen im Schnitt hergibt. Dies ist vor allem deswegen so bemerkenswert, da gerade einmal 20% der Personaler:innen davon ausgehen, dass das vorhandene Budget vollständig ausgeschöpft wird. Das bestätigt übrigens nahezu die Hälfte der Führungskräfte und Angestellten (47%).
Über den Studytube Learning & Development Monitor
Schon seit 2020 untersucht Studytube mit dem Learning & Development Monitor in den Niederlanden aktuelle Trends und Schwerpunktthemen beim beruflichen Lernen und in der beruflichen Weiterentwicklung. 2024 erscheint zum zweiten Mal eine deutsche Version. Für die Deutschland-Ausgabe hat das Marktforschungsinstitut Motivaction 515 HR-Verantwortliche (L&D-Manager und andere), 362 Führungskräfte sowie 922 Mitarbeitende aus Organisationen mit über 200 Mitarbeitenden online befragt. Der Befragungszeitraum lag im Januar 2024. Der erste Teil vom großen Learning & Development Monitor 2024 kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.studytube.de/learning-und-development-monitor-2024 (ab 12. März verfügbar)
Über Studytube
Die Lernplattform Studytube wurde 2010 gegründet und ist inzwischen nicht nur Marktführer in den Niederlanden, sondern auch die am schnellsten wachsende Lernplattform in Europa. Für Studytube ist das Entwicklungspotenzial von Mitarbeitenden der Schlüssel für Organisationen, um zukunftsorientiert und wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb macht Studytube die digitale Mitarbeiterentwicklung in Organisationen einfach zugänglich und inspiriert täglich über 500 Unternehmen und mehr als 500.000 Arbeitnehmende, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
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Quelle: ots