Freiburg i. Br. (ots) –
Mit dem bevorstehenden Wochenende und den frühsommerlichen Temperaturen rückt die Grillsaison immer näher. Passend dazu nimmt Stiftung Warentest in seinem aktuellen Magazin test 04/2024 Grill-Holzkohle und Grill-Holzkohlebriketts unter die Lupe. Dabei legt die Stiftung neben der Glühphase und dem Funkenflug auch Wert auf Zertifizierungen wie FSC sowie die Holzherkunft. Das Ergebnis: Die drei besten Holzkohle-Testsieger tragen das FSC-Kennzeichen. Darüber hinaus entsprechen die Holzarten der FSC-zertifizierten Holzkohle den Arten, die in der FSC-Datenbank bei den Herstellern und Lieferanten als zertifiziert gelistet sind. Die unabhängige Prüfung bestätigt somit, dass beim Kauf von FSC-Produkten sichergestellt ist, dass sie aus Wäldern stammen, die legal und ökologisch nachhaltig bewirtschaftet werden.
Sobald Grillkohle auf den EU-Markt importiert wird, darf sie legal verkauft werden – auch wenn dafür Bäume illegal gefällt wurden. Importeure müssen für Kohle und Briketts keine Legalitätsnachweise erbringen, denn bislang sind diese Produkte von der europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) (https://www.fsc-deutschland.de/verarbeitung-handel/eutr/) ausgenommen.
FSC sichert die Herkunft von Kohle und Briketts aus legaler, ökologisch vertretbarer Ernte
Folglich bietet das FSC-Kennzeichen einen wesentlichen Anhaltspunkt für Verbraucherinnen und Verbraucher beim verantwortungsbewussten Kauf von Walderzeugnissen, da es Holzkohle aus legal geschlagenem Holz und verantwortungsvoller Waldwirtschaft garantiert.
Stiftung Warentest legt bei ihrer Untersuchung auch Wert auf transparente Lieferketten. In ihrem Vergleich prüften sie die Herkunft des Holzes und die nachhaltige Beschaffung für das Gesamtsortiment der Anbieter. Die Testsieger-Produkte von Profagus, Edeka und LotusGrill sind FSC-zertifiziert und beschaffen laut Test ihr Buchenholz für die Kohle aus Deutschland, Polen und der Ukraine.
Büsche statt Wald
Besonders engagiert beim Thema transparente Lieferketten zeigt sich laut Stiftung Warentest die DHG mit ihrer FSC-zertifizierten Flammenco-Kohle aus Namibia. Namibia kämpft gegen die sich massiv ausbreitende Verbuschung durch Akazienbüsche, welche die Biodiversität des Landes bedrohen. Die wirtschaftliche Nutzbarmachung dieser invasiven Sträucher durch die Verarbeitung zu Holzkohle ist dabei ein doppelter Gewinn für die soziale Entwicklung des Landes und die ökologische Vielfalt. Mit Hilfe der FSC-Zertifizierung können die Menschen vor Ort die Biomasse der Büsche auf ökonomisch und ökologisch nachhaltige Weise nutzen. Zudem sichert die FSC-Zertifizierung, dass soziale Standards eingehalten werden und die Arbeitenden unter guten Bedingungen auf dem Feld tätig sind, ohne ausgebeutet zu werden.
Das Fazit der Stiftung: Konkrete Herkunftsangaben auf den Verpackungen seien noch nicht Standard, würden aber die Transparenz erhöhen. Ein Griff ins Unbekannte sei der Kohlekauf aber heute oft nicht mehr.
Experte empfiehlt Holzprodukte mit Kennzeichen
Im begleitenden Interview spricht Stiftung Warentest mit Johannes Zahnen vom World Wide Fund For Nature (WWF). Als Umweltingenieur und Experte für Holz empfiehlt er: „Wählen Sie Produkte, die ein Siegel tragen – besser FSC 100% als FSC Mix.“ Darüber hinaus sollten auf dem Sack Holzart und Herkunft angegeben sein. Mit der Transparenz steige die Wahrscheinlichkeit, dass das Holz aus sicherer Quelle stammt.
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Pressefotos zum Download unter: https://nextcloud.fsc-deutschland.de/index.php/s/j6rxiqQjPRtBixQ. Bitte geben Sie als Urheber Stefan Lechner an.
Über FSC
FSC ist die weltweit zuverlässigste Organisation für die Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald. FSC unterstützt Waldbewirtschaftende, Unternehmen und Regierungsorganisationen dabei, gesunde Waldökosysteme zu fördern und die Lebensgrundlagen im Wald zu sichern. Dabei ist FSC die Plattform für einen gleichberechtigten Dialog zwischen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Interessen. Weltweit sind rund 160 Millionen Hektar Wald nach dem FSC-Standard für nachhaltige Waldbewirtschaftung zertifiziert. Über 59.000 Unternehmen verfügen weltweit über eine FSC-Zertifizierung für den Handel und die Verarbeitung zertifizierter Materialien. Die Zertifikatsvergabe erfolgt nach einer erfolgreichen Prüfung durch unabhängige Dritte, die mindestens jährlich wiederholt wird.
Über FSC Deutschland
In Deutschland sind rund 1,6 Million Hektar Wald FSC zertifiziert und rund 4.100 Unternehmen verfügen über eine Zertifizierung ihrer Produktkette nach den FSC Standards (Stand: Nov. 2023). In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und die gegenüber interessierten Bürgern:innen sowie Organisationen transparent handelt. Kahlschläge bei der regulären Holzernte sind untersagt und Pestizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird. FSC setzt sich für die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens und den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wandelnden Klima und können als Ökosystem mehr CO2 langfristig binden. Für die Menschen im Wald sichert FSC faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung im Wald.
In Deutschland ist FSC als gemeinnütziger Verein tätig und engagiert sich gemeinsam mit seinen Mitgliedern für eine sozial und ökologisch verantwortungsvolle Forstwirtschaft. Zu den Mitgliedern von FSC Deutschland zählen u.a. Umweltorganisationen wie WWF, BUND, NABU und Robin Wood, Soziale Organisationen mit Bezug zu Wald aber auch Waldbesitzer:innen, Kommunen sowie zahlreiche Unternehmen und Verbände aus Produktion und Handel wie u.a. OTTO Group, Landesforsten Rheinland-Pfalz, Stadt Wiesbaden, Lidl, Dehner, Klöpfer Holz und viele mehr.
Pressekontakt:
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Quelle: ots