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Dienstag, 26. November 2024

Bundeswehr-Umfrage: Große Zustimmung zur Militärseelsorge

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Potsdam (ots) –

Die Präsenz der Militärseelsorge in der Bundeswehr wird von den Soldatinnen und Soldaten nahezu einhellig gutgeheißen. Gut die Hälfte hat ihre Angebote bereits in Anspruch genommen und würde dies auch wieder tun, wie erste Ergebnisse einer groß angelegten Repräsentativumfrage (https://zms.bundeswehr.de/resource/blob/5681248/e4b601929d6d3e2fd162ec1925a5743e/ergebnisse-bw-umfrage-militaerseelsorge-data.pdf) zeigen, die im Herbst 2022 vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Kooperation mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut (SI) der EKD durchgeführt wurde.

Rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten haben sich an der Repräsentativbefragung zu „Seelsorge und Religion in der Bundeswehr“ beteiligt. Vorangegangen war bereits eine breit angelegte qualitative Vorstudie mit zwölf Fokusgruppendiskussionen, deren Ergebnisse mit in die Fragebogenentwicklung eingeflossen sind. Die Studie wurde angestoßen von der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr mit Unterstützung des Bundesministeriums der Verteidigung und schließt inhaltlich-methodisch an aktuelle kirchen- und religionssoziologische Forschung sowie an vorangegangene Untersuchungen in der Bundeswehr an.

Die Befunde

Nun liegen erste Ergebnisse vor: Die Präsenz der Militärseelsorge im Grundbetrieb der Bundeswehr wird von 91 % der Soldatinnen und Soldaten gutgeheißen, gut die Hälfte hat ihre Angebote bereits in Anspruch genommen und würde dies auch wieder tun. Im Vergleich zu 2013 hat sich die Zahl derer, die die Angebote in Zukunft erstmals oder wieder in Anspruch nehmen würden, sogar um 12 Prozentpunkte erhöht. Enorme Zustimmungswerte (88%) gelten auch für die große Gruppe der Soldatinnen und Soldaten, die keiner Religionsgemeinschaft nahestehen (44 %). Zugleich zeigen erste Ergebnisse zur allgemeinen religiösen Orientierung, dass für die große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten die Angebote der Militärseelsorge im Raum der Bundeswehr einer der wenigen oder auch der einzige Berührungspunkt mit Formen der religiösen Praxis sein dürften. Unter den Angeboten der Militärseelsorge erfahren Angebote für einsatzbelastete Soldatinnen und Soldaten und deren Familien die meiste Zustimmung – 64 Prozent der Befragten würden diese weiterempfehlen. Knapp dahinter rangieren Angebote für Soldatinnen und Soldaten und deren Familien, die nicht explizit einsatzbelastet sind, die 52 Prozent weiterempfehlen würden. Auch Gottesdienste und Andachten im Auslandseinsatz empfiehlt mit 51 Prozent gut die Hälfte der Befragten, gefolgt von Seelsorge, Beratung und Beichte als Angebote der Militärseelsorge. Bei der Seelsorge vornean stehen für die Soldatinnen und Soldaten Themen, die einen direkten Zusammenhang mit dem Dienst haben; es folgen allgemeine berufliche und private Ängste und Sorgen.

Acht von zehn befragten Soldatinnen und Soldaten haben nach eigener Aussage bereits an Lebenskundlichem Unterricht (LKU) teilgenommen (81 Prozent), der von Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorgern erteilt wird. Von ihnen ist die überwiegende Mehrheit mit dem Unterricht zufrieden (75 Prozent), und nur eine kleine Minderheit (4 Prozent) ist damit unzufrieden. Unterrichtsthemen mit großer Nähe zum soldatischen Dienst werden von den Befragten als besonders wichtig bewertet: etwa der Umgang mit Konflikten, belastenden Situationen und Extremsituationen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fragen von Leben und Tod sowie Freiheit, Gewissen und Verantwortung.

Die Begleitung durch die Militärseelsorge im Auslandseinsatz genießt eine überwältigende Zustimmung unter den Befragten (95 Prozent). In Anspruch genommen werden insbesondere Gottesdienste, Andachten und Gedenkveranstaltungen (57 Prozent), aber auch Gruppen- und Einzelgespräche sowie Angebote zur Kontemplation. Besonders wertgeschätzt werden im Einsatzkontext die absolute Vertraulichkeit der Gespräche (68 Prozent), die Beratung in Notsituationen (61 Prozent), aber auch Events der Militärseelsorge.

Die absolute Verschwiegenheitspflicht der Militärseelsorgenden ist für die Befragten von zentraler Bedeutung. 95 Prozent der Befragten ist dies sehr oder eher wichtig. Auch die Unabhängigkeit der Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorger und ihre Stellung außerhalb der militärischen Hierarchie sind (mit 63 respektive 43 Prozent) entscheidend für die Rollenbeschreibung der Militärseelsorgenden.

Wie geht es weiter?

Die Forschungsdaten werden in den nächsten Monaten durch das SI der EKD und das ZMSBw eingehend ausgewertet und in 2024 im Rahmen einer Buchpublikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Evangelische Militärbischof als einer der Auftraggeber möchte die Daten zudem als Ausgangspunkt für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Angebote der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr nutzen.

Pressekontakt:
Major Michael Gutzeit, Leiter der Informationsarbeit am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Telefon: 0331 9714 400, E-Mail: ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org
Original-Content von: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, übermittelt durch news aktuell
Quelle: ots

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