Hamminkeln (ots) –
Im Rahmen der bundesweiten Woche der Wiederbelebung richtet sich das Augenmerk auf diejenigen Menschen unter uns, die außerhalb eines Krankenhauses einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand erleiden. Ein Wiederbelebungsversuch, die sogenannte Laienreanimation, kann Menschen bei einem plötzlichen Herzstillstand das Leben retten. Für die Herzmassage braucht es nicht viel – mit übereinandergelegten Händen 100-mal in gleichmäßigem Rhythmus auf die Mitte des Brustbeins zu drücken, das kann lebensrettend sein. Doch leider bleibt dieser Wiederbelebungsversuch oft aus.
Um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und möglichst schnell dafür zu sorgen das mit einer Wiederbelebung begonnen wird, dafür hat der Kreis Wesel bereits 2021 das Ersthelfersystem „Corhelper“ installiert. Bei der App „Corhelper“ handelt es sich um ein Smartphone-basiertes System welches qualifizierten Ersthelfer erlaubt die dazugehörige App auf ihrem Smartphone zu installieren und sich als „Corhelper“ registrieren zu lassen. Danach besteht die Möglichkeit für die Leitstelle des Kreises Wesel diese Ersthelfer gezielt zu alarmieren.
Laut Angaben des Kreises Wesel haben sich bereits 1273 Freiwillige als Corhelper registriert und bei 793 Alarmierungen unterstützt. Dabei sind auch 27 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Hamminkeln, die neben Ihrer Tätigkeit bei der Feuerwehr auch als Corhelper Ihre Mitmenschen in der Not versuchen zu helfen, so Herr Martin Vorholt Leiter der Feuerwehr Hamminkeln.
Herr Michael Reindl, Fachberater Medizin bei der Feuerwehr Hamminkeln und Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin am AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen, erläutert hierbei warum die die Bemühungen seiner Kameradinnen und Kameraden dabei so wertvoll sind.
Wichtig ist, dass eine Reanimation möglichst umgehend vorgenommen wird, weil das Gehirn mit jeder Minute, in der es nicht mit frischem Blut versorgt wird, schwerere Schäden nimmt. Viele Menschen sind sich jedoch unsicher was zu tun ist und befürchten, Fehler bei der Herzmassage zu machen oder die Betroffenen zu verletzen. Dabei ist diese Sorge unangebracht, denn wer einen Herzstillstand erleidet, der hat keine andere Chance als den Wiederbelebungsversuch. Auch ekeln sich manche Menschen vor der Mund-zu-Mund-Beatmung wie sie im Ersten-Hilfe Kurs unterrichtet wird. Dabei muss diese nach heutigem Kenntnisstand gar nicht mehr zwingend durchgeführt werden. Es ist immer noch besser wenn eine frühzeitige Herzmassage durchgeführt, auch ohne Mund-zu Mund Beatmung, als das gar keine Wiederbelebungsversuche unternommen werden, so Reindl.
In den Reihen der Mitglieder der Feuerwehr Hamminkeln gibt es eine Reihe von medizinischen „Profi`s“ wie Ärzte, Notfall- und Rettungsssanitäter:innen oder Gesundheits- und Krankenpfleger:innen. Es verwundert daher nicht, dass sich diese Kameradinnen und Kameraden schnell bereit erklärt haben sich als cohelper registrieren zu lassen. Insgesamt wurden bereits über 26 Einsätze davon 11 Reanimationen durch die Mitglieder der Feuerwehr bewältigt.
Jede/r Feuerwehrfrau/mann erhält im Rahmen der Grundausbildung die Ausbildung zum Ersthelfer erklärt Martin Vorholt. Darüber hinaus haben beispielweise zwölf Feuerwehrfrauen und -männer des Löschzugs Brünen, neben der Feuerwehrgrundausbildung, die Ausbildung zum Rettungshelfer absolviert. Das zeigt des hohe Engagement der Kameradinnen und Kameraden.
Dabei agieren die Corhelper nicht als offizieller Bestandteil des öffentlichen Rettungsdienstes oder der Feuerwehr Hamminkeln, sondern werden unterstützend tätig.
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