Berlin (ots) –
Anlässlich der Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! 2023 betonen der Dachverband der Tafeln und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie die wachsende Bedeutung von Lebensmittelspenden, die direkt von den Herstellern kommen.
Während die Zahl derjenigen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, immer weiterwächst, nehmen die Spenden von Seiten des Einzelhandels ab. Die Gründe dafür sind eigentlich erfreulich: die Händler arbeiten daran, nachhaltiger zu werden und ihre Lebensmittelverluste zu reduzieren. Zum Beispiel durch besser angepasste Bestellungen, durch reduzierte Preise bei Waren mit kurzer Haltbarkeit oder durch die Zusammenarbeit mit Apps wie „Too good to go“. Im Ergebnis bleibt weniger übrig. Doch im Umkehrschluss bedeutet das, dass weniger Spenden für die Tafeln übrigbleiben.
„Unser Ziel seit der Gründung der ersten Tafel vor 30 Jahren ist das Minimieren von Lebensmittelverschwendung. Wir retten Lebensmittel und unterstützen damit armutsbetroffene Menschen. Da die Anzahl von Kundinnen und Kunden bei den Tafeln in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, benötigt es Lebensmittelspenden. Die Zusammenarbeit mit Industrie und Herstellern konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut werden, dafür bedanke ich mich sehr“, sagt Andreas Steppuhn, Vorsitzender von Tafel Deutschland.
Die Spenden kommen von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch von großen Herstellern, die in Deutschland produzieren. Zum Teil werden von den Betrieben sogar Extraschichten gefahren und Nahrungsmittel hergestellt, die komplett an die Tafeln geliefert werden.
„Unsere Branche arbeitet ständig daran, Lebensmittelverluste weiter zu reduzieren. Verschwendung kann sich unsere Branche auch angesichts der hohen Kosten nicht leisten. Dazu gehört selbstverständlich auch, überschüssige Ware, die hygienisch einwandfrei ist, zu spenden“, sagt Olivier Kölsch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie. „Mit den Tafeln arbeiten unsere Mitglieder und wir als Verband seit vielen Jahren sehr eng und vertrauensvoll zusammen. Die Hersteller wissen, dass ihr Beitrag zunehmend wichtiger wird.“
Allerdings erfordern Großspenden aus der Industrie eine andere Logistik als die vielen gemischten Einzelspenden der Supermärkte. Dazu Steppuhn: „Für die Tafeln ist es eine große Herausforderung und mit hohen Kosten verbunden, Lebensmittelspenden im größeren Umfang bei den Erzeugern abzuholen und anschließend zu verteilen. Wir sind dabei, die Logistik auszubauen, eine finanzielle Unterstützung vom Staat wäre an dieser Stelle angebracht.“
Tafel Deutschland e.V.
Die 970 Tafeln haben eine klare Mission: Sie retten Lebensmittel und unterstützen damit armutsbetroffene Menschen. Als gemeinnützige Organisationen sind sie gleichzeitig Orte der Begegnung für alle Menschen, die zu ihnen kommen. Mit 60.000 überwiegend ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Pro Jahr retten sie rund 265.000 Tonnen Lebensmittel und geben sie an bis zu zwei Millionen Menschen weiter.
www.tafel.de
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e. V.
In der Ernährungsindustrie erwirtschaften rund 6.150 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 186 Mrd. Euro. Mit über 638.000 Beschäftigten ist diese Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. Die Exportquote von 35 Prozent zeigt, dass Kunden auf der ganzen Welt die Qualität deutscher Lebensmittel schätzen.
www.ernaehrungsindustrie.de
Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“
Unter dem Motto Deutschland rettet Lebensmittel! findet die diesjährige Aktionswoche vom 29.09. bis 06.10.2023 statt. Der Schwerpunkt liegt 2023 auf „Kochen und Essen nach Maß“. Dabei zeigt Zu gut für die Tonne!, wie mit passenden Portionsgrößen die Lebensmittelverschwendung reduziert werden kann. Gemeinsam mit den Bundesländern und weiteren Partner*innen ist die bundesweite Aktionswoche eine Plattform für zahlreiche Aktionen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung.
www.bmel.de
Pressekontakt:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Oliver Numrich
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 30 200786-167
E-Mail: numrich@ernaehrungsindustrie.de
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Quelle: ots