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Donnerstag, 31. Oktober 2024

Wie geschlechtergerechte Zeitverteilung und Vereinbarkeit gelingen können / Bundesstiftung Gleichstellung veranstaltete gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik 1. Optionszeitenlabor

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Berlin (ots) –

Zeit ist Geld. Andere sagen: Zeit ist Leben. Zeit bedeutet, ein selbstbestimmtes und gelingendes Leben führen zu können, für andere und sich selbst zu sorgen und stabile soziale Beziehungen zu pflegen. Zeit erlaubt, sich im Ehrenamt zu engagieren, sich weiterzubilden, Kinder zu erziehen oder sich um Angehörige zu kümmern. Aber frei verfügbare Zeit ist nicht automatisch vorhanden und auch nicht unbedingt gerecht verteilt. Was braucht es jenseits individueller Aushandlungsprozesse für eine geschlechtergerechte Zeitpolitik? Welche zeitpolitischen Modelle gibt es und welche Chancen und Herausforderungen bergen sie?

Diese und weitere Fragen diskutierten am 13. Oktober 2023 rund 30 zeitpolitische Expert*innen aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Arbeitgeber- und Sozialverbänden sowie Vertreter*innen der Länder beim ersten Optionszeitenlabor der Bundesstiftung Gleichstellung. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik (DGfZP) in Berlin statt und ist der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe zum Thema „Zeitpolitik“.

Lisi Maier, Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung: „Zeitbudgets, ‚atmende Lebensläufe‘ und das Optionszeitenmodell finden bereits in den ersten beiden Gleichstellungsberichten der Bundesregierung Erwähnung. Wir möchten die Modelle daraufhin abklopfen, welche gleichstellungspolitische Wirkung sie entfalten können und unter welchen Umständen sie umsetzbar wären. Als Bundesstiftung Gleichstellung verstehen wir uns in diesem Prozess als Vernetzungsplattform – als Ort für Innovation, für Wissensgenerierung und Wissenstransformation“.

Nach einem fachpolitischen Input zur Zeitpolitik durch Dr. Petra Follmar-Otto, Abteilungsleiterin Gleichstellung im BMFSFJ, stellten Dr. Karin Jurczyk und Prof. Dr. Ulrich Mückenberger von der DGfZP das Optionszeitenmodell als konkretes zeitpolitisches Konzept vor. In den anschließenden Debatten zur gleichstellungspolitischen Dimension dieses Modells wurden die unterschiedlichen Blickwinkel aus Wissenschaft und Gleichstellungspraxis, Bundes- und Länderebene sowie Arbeitnehmenden- und Arbeitgebenden-Perspektive fruchtbar gemacht.

Dr. Karin Jurczyk und Prof. Dr. Ulrich Mückenberger: „Uns geht es um ein neues sozialpolitisches Gesamtmodell für das Verhältnis von Arbeit und Leben. Denn heute orientieren Sozial- und Arbeitsrecht das Erwachsenenleben auf Erwerbsarbeit. Sorgearbeit wird ignoriert. Diese fortbestehende rechtliche Orientierung an der ‚herrschenden Fiktion des Normalarbeitsverhältnisses‘ und der Normalbiographie ist auch ein geschlechterpolitisches Problem. Mit der Etablierung von ‚atmenden Lebensläufen‘ als neue Norm und Normalität zielt das Optionszeitenmodell auf die Ablösung der (männlichen) Norm der ‚Normalbiographie‘ und auf die Umverteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern“.

Über die Bundesstiftung Gleichstellung

Im Mai 2021 wurde das Gesetz zur Errichtung der Bundesstiftung Gleichstellung als rechtsfähige bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts im Deutschen Bundestag verabschiedet. Die Stiftung stärkt und fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland. Sie bündelt Kompetenzen in der Gleichstellungspolitik und trägt gemeinsam mit Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik dazu bei, die Gleichberechtigung der Geschlechter effektiver durchzusetzen und bestehende Nachteile aus dem Weg zu räumen. Ihre Aufgabe ist es, Informationen bereitzustellen, die Praxis zu stärken und die Entwicklung neuer Ideen für Geschlechtergerechtigkeit zu unterstützen. Sie soll darüber hinaus ein „Offenes Haus der Gleichstellung“ sein, in dem sich gleichstellungspolitische Initiativen vernetzen und arbeiten können.

Pressekontakt:
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Quelle: ots

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