Frankfurt am Main (ots) –
Die Wirtschaft wandelt sich und wird „grüner“. Laut dem neuesten Global Insights Bericht der ManpowerGroup beschleunigt die Gemengelage aus Fachkräftemangel, Klimaschutz und technologischen Umwälzungen die weltweite Nachfrage nach „grünen“ Kompetenzen. „Da Unternehmen ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit vorantreiben, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir die Menschen auf diesem Weg mitnehmen. Investitionen in grüne Technologien bringen uns nur auf halbem Wege weiter, wenn die Arbeitgeber es versäumen, ihre Arbeitnehmenden für eine umweltfreundlichere Zukunft zu qualifizieren, umzuschulen und weiterzubilden. Indem sie die Entwicklung von Arbeitskräften als Kernstück von Net-Zero-Strategien in den Vordergrund stellen, können Unternehmen einen gemeinsamen Wert für Aktionäre und Stakeholder schaffen. Arbeitgeber, die es versäumen, ihre Mitarbeitenden mit den für den Erfolg notwendigen „grünen“ Fähigkeiten auszustatten, riskieren, neue Talente zu verpassen und Mitarbeitende zurückzulassen“, sagt Riccardo Barberis, Regional President, ManpowerGroup Northern Europe anlässlich des Weltwirtschaftsforums. Als langjähriger strategischer Partner des World Economic Forum (WEF) nutzt die ManpowerGroup ihren Einfluss und rückt die Rolle der Arbeitnehmenden bei der grünen Transformation auf dem diesjährigen Jahrestreffen in Davos in den Vordergrund.
Der Bericht mit dem Titel „Building Competitive Advantage with A People-First Green Business Transformation“ basiert auf Umfragen unter fast 40.000 Arbeitgebern und über 5.000 Arbeitnehmenden in mehreren Ländern und zeigt eine erhebliche Diskrepanz zwischen ehrgeizigen Net-Zero-Verpflichtungen und dem Zugang zu qualifizierten Talenten mit „grünen“ Fähigkeiten, die benötigt werden, um Umweltziele zu erreichen. Branchenübergreifend ist der weltweite Mangel an so genannten Green Skills* erheblich. 70 Prozent der Arbeitgeber suchen dringend nach „grünen“ Talenten oder planen, diese einzustellen, um Nachhaltigkeitskompetenzen zu erwerben, vor allem in den Bereichen erneuerbare Energien, Fertigung, Betrieb und IT. Aber nur 12 Prozent der Arbeitnehmenden verfügen derzeit über mehr als eine „grüne“ Qualifikation.
„Der Umbau zur klimaneutralen Wirtschaft bezieht alle Arbeitsplätze ein. Während neue Arbeitsplätze entstehen, entfallen andere und Qualifikationsprofile verändern sich. Vor diesem Hintergrund und dem zunehmenden Fachkräftemangel sind umfassende Weiterbildungsmaßnahmen der Arbeitnehmenden für den Erfolg der grünen Transformation von zentraler Bedeutung“, sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland.
Akzeptanz „grüner Wandel“: Diskrepanz zwischen Blue-Collar- und White-Collar-Beschäftigten
Der Bericht legt die zunehmende Komplexität der grünen Transformation offen und identifiziert wesentliche Unterschiede zwischen Arbeitnehmergruppen, Branchen sowie Ländern. Beispielsweise gibt mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden (66 Prozent) an, dass sie bereit sind, den grünen Wandel anzunehmen. Allerdings besteht eine Diskrepanz zwischen Mitarbeitenden im Blue-Collar- und White-Collar-Bereich. Während 70 Prozent der White-Collar-Beschäftigten sagen, dass sie bereit sind, den grünen Wandel anzunehmen, sagen dies nur 57 Prozent der Blue-Collar-Beschäftigten. Darüber hinaus gibt ein erheblicher Teil beider Arbeitnehmergruppen (23 Prozent) an, unsicher zu sein. Die meisten Arbeitnehmende sind demnach bereit, den Wandel mitzutragen, haben aber viele Fragen.
Arbeitnehmende in der IT und in der Finanz- und Immobilienbranche am optimistischsten
Bezogen auf die Branchen gibt es ebenfalls deutliche Unterschiede. Die Informationstechnologie (77 Prozent) und der Bereich der Finanzdienstleistungen (75 Prozent) führen dabei die Rangliste mit den höchsten Absichten an, „grüne“ Talente einzustellen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Arbeitnehmende in der IT (75 Prozent) sowie in der Finanz- und Immobilienbranche (74 Prozent) zeigen sich zudem am häufigsten bereit, den „grünen“ Wandel in ihren Unternehmen mitzutragen. Gleichzeitig sind Arbeitnehmende in den Sektoren Energie und Versorgung (64 Prozent) sowie Transport, Logistik und Automotive (62 Prozent) weniger optimistisch. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen sind besonders interessant, wenn man bedenkt, dass derzeit weltweit erhebliche Investitionen in grüne Energie und Fahrzeugelektrifizierung getätigt werden.
Partnerschaft mit InnoEnergy Skills Institute: 800.000 Schulungen bis 2025 geplant
Der mit der grünen Transformation einhergehende Strukturwandel am Arbeitsmarkt macht es immer dringlicher, Talente für Jobs in Wachstumsbranchen umzuschulen sowie weiterzubilden und dadurch die Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden auszubauen. Die Muttergesellschaft ManpowerGroup hat beispielsweise mit dem InnoEnergy Skills Institute eine europaweite Partnerschaft geschlossen, um bis 2025 die Schulung und Weiterqualifizierung von bis zu 800.000 Arbeitnehmenden in der gesamten europäischen Batterielieferkette zu unterstützen und so Qualifizierungslücken zu schließen. Denn allein in der Batterie-Wertschöpfungskette identifizierte das European Institute of Technology (EIT) in einer Studie 100 einzigartige umweltfreundliche Arbeitsplätze und 75 hochtechnische Fähigkeiten, die benötigt werden.
Weitere Kernaspekte des Global Insights Berichts:
– Hindernisse, die den Fortschritt bremsen: Die Suche nach qualifizierten Kandidaten (44 Prozent), die Entwicklung wirksamer Umschulungsprogramme (39 Prozent) und die Identifizierung übertragbarer Fähigkeiten (36 Prozent) sind die größten Hindernisse, die von Personalverantwortlichen bei der Umsetzung grüner Transformationen genannt werden.
– Green Skills sollen mehr einbringen: Ein Drittel (32 Prozent) der Generation Z befürwortet eine höhere Bezahlung in grünen Berufen und steht damit in starkem Kontrast zu den 14 Prozent der Babyboomer, die diese Meinung teilen.
– Gen Z fordert Verantwortlichkeit: 75 Prozent der Gen Z informieren sich über den umweltfreundlichen Ruf eines Arbeitgebers, und 46 Prozent geben an, dass sich dies auf die Wahrscheinlichkeit auswirkt, dass sie einen bestimmten Arbeitgeber wählen.
– Generationsunterschied beim „grünen“ Optimismus: 71 Prozent der Gen Z und 60 Prozent der Millennials glauben, dass Nachhaltigkeitsbemühungen ihre Arbeit verbessern werden, verglichen mit nur 44 Prozent der Babyboomer. Die jüngeren Generationen sehen auch mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeiten: 35 Prozent der Gen Z und 34 Prozent der Millennials sehen dies als einen großen Vorteil des Übergangs.
Mehr Informationen finden Sie in unserem Global Insights Bericht „Building Competitive Advantage with A People-First Green Business Transformation“, den die ManpowerGroup auf dem Weltwirtschaftsforum präsentiert: Whitepaper (https://workforce-resources.manpowergroup.com/2024-workforce-trends/mpg-green-business-transformation-white-paper).
*Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sind „grüne“ Kompetenzen „ein Set von Kompetenzen, die Beschäftigte dazu befähigen, die fortlaufende dynamische Transformation der Arbeitswelt in Bezug auf Nachhaltigkeit zu bewältigen und aktiv zu gestalten“.
Über die ManpowerGroup Deutschland
Mit rund 11.000 Mitarbeitenden zählt die ManpowerGroup zu den größten Personaldienstleistern in Deutschland. Unter dem Dach der Unternehmensgruppe agieren die Gesellschaften Manpower, Experis, Talent Solutions, Stegmann sowie spezialisierte Einzelmarken. Die ManpowerGroup ist Pionier der Zeitarbeit und hat das Modell der Arbeitnehmerüberlassung erfunden. Mittlerweile ist das Unternehmen seit 75 Jahren für Bewerber*innen und Unternehmen am Markt aktiv und setzt Branchenstandards. Die ManpowerGroup unterstützt Unternehmen bei ihrer Transformation in der sich stetig und rasant wandelnden Welt der Arbeit und stellt umfassende Lösungen für das Rekrutieren, Entwickeln und Managen der für den nachhaltigen Erfolg notwendigen Fachkräfte bereit. In Deutschland ist die ManpowerGroup seit 1965 tätig und gehört zu der amerikanischen ManpowerGroup(TM).
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Quelle: ots