Kürten / Köln (ots) –
Der vor wenigen Wochen erstmals vorgestellte ISOTEC-Handwerkskompass zeigt Stärken und Defizite in der Attraktivität des Handwerks in Deutschland. Gleichzeitig weist der Kompass auf Stellschrauben hin, an denen dringend gedreht werden muss, damit der Handwerksberuf wieder attraktiver wird. Dazu gehören insbesondere die Felder Gehalt und Karriere, bei denen laut der zugrundeliegenden Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW consult) dringender Handlungsbedarf besteht.
„Mit dem ISOTEC-Handwerkskompass wollen wir eine Bestandsaufnahme machen, die Frage klären, wo die Problemfelder liegen, warum das Handwerk an Attraktivität insbesondere für viele junge Menschen verloren hat und an welchen Stellschrauben wir letztendlich drehen müssen, um diese Attraktivität wieder zu erhöhen.“ So fasst Horst Becker, Gründer und Geschäftsführer der ISOTEC-Gruppe mit über 85 Betrieben und knapp 1.000 Mitarbeitern die Zielsetzung des kürzlich vorgestellten ISOTEC-Handwerkskompasses zusammen.
Handwerker werden: Jeder Dritte will es – nur jeder Zehnte tut es
Dr. Hilmar Klink, Senior Manager für Innovation und Future beim Institut der deutschen Wirtschaft IW consult in Köln und einer der Autoren der Studie zum ISOTEC-Handwerkskompass, weist in diesem Zusammenhang auf eine nicht zu übersehende Lücke hin: Von den im Rahmen der Studie zum Handwerkskompass befragten Jugendlichen können sich zwar fast 30 Prozent eine Karriere im Handwerk vorstellen, weitere 9 Prozent zeigen sich unentschlossen. Aber nur knapp zehn Prozent der befragten Jugendlichen geben an, dass sie tatsächlich im Handwerk tätig sind oder dass sie einer Ausbildung im Handwerk nachgehen.
Gehalt als „Hygienefaktor“
Als Barriere und Attraktivitätslücke stellten sich bei der Befragung durch IW consult insbesondere die Punkte Gehalt und Karriere heraus. Und das gilt für alle Phasen der „professional Journey“: von den Auszubildenden über die Gesellen und Meister bis hin zu den im Handwerk Selbständigen. „Das Gehalt ist den Befragten wichtig und letztendlich ein Hygienefaktor für sämtliche Berufe“, so Dr. Hilmar Klink.
Löhne über Branchendurchschnitt – finanzielle Sonderleistungen
Dies betont auch Kristina Kürten, HR-Leiterin der auf die Beseitigung von Feuchte- und Schimmelschäden spezialisierten ISOTEC-Gruppe. „Das Gehalt muss einfach stimmen.“ Der Lohn muss ihrer Meinung nach passen und sollte durch ein tolles Arbeitsklima, einen wertschätzenden Arbeitgeber, spannende Teamevents oder ähnliches ergänzt werden. „Als Arbeitgeber haben wir ein hohes Interesse, zufriedene Mitarbeiter zu haben, damit wir Fluktuation vermeiden und das Know-How im Unternehmen behalten.“ Kristina Kürten weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Ausbildungsberufe im Handwerk teilweise gut bezahlt werden, doch der Sprung nach der Ausbildung ins Angestelltenverhältnis nicht so hoch ausfällt wie beispielsweise in kaufmännischen Berufen. „Gerade beim Angestelltenverhältnis im Handwerk muss man es schaffen, attraktiv zu bleiben“, so die HR-Expertin. „Damit Lehrlinge auch nach der Ausbildungszeit bei uns bleiben, haben wir beispielsweise Lohnempfehlungen und Gehaltsbänder entwickelt, die einen Startlohn und die Entwicklung nach Betriebszugehörigkeit und Leistungsentwicklung darstellen“, so Kristina Kürten.
Defizite bei Karriere – betriebliche Lösungen gefragt
Beim Thema Karrieremöglichkeiten im Handwerk, einem weiteren Defizit, das der ISOTEC-Handwerkskompass ermittelt hat, „werden fast alle Aspekte untererfüllt, zum Beispiel betriebliche Angebote zur Talentförderung. Hier ist die Praxis noch längst nicht da, wo sie eigentlich sein müsste“, stellt Dr. Hilmar Kling vom IW consult in diesem Zusammenhang fest.
Weiterentwicklung jedes Einzelnen aktiv fördern
Lösungsansätze für dieses Problem zeigt ISOTEC HR-Leiterin Kristina Kürten aus ihrer Praxis auf. Es gäbe auch im Handwerk viele Möglichkeiten, Karriere zu machen. Wichtig sei es, jedem Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Kristina Kürten macht es ganz konkret: ISOTEC hat beispielsweise eine interne Akademie aufgebaut. „Bei uns wird jeder zum Abdichtungstechniker ausgebildet. Das ist die Basis für unsere tägliche Arbeit.“ Je nach Wollen und Können des jeweiligen Mitarbeiters ist auch eine Karriere über die erwähnte klassische Karriereleiter „Fachkraft-Vorarbeiter-Bauleiter“ möglich. Da aber nicht jeder Bauleiter werden kann, hat das Unternehmen „andere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geschaffen, weil uns das wichtig ist. Und jeder, der daran Interesse hat, darf diese Möglichkeiten bei uns auch wahrnehmen.“
Kristina Kürten sieht es als zentrale Aufgabe der Arbeitgeber an, die Weiterentwicklung eines jeden aktiv zu fördern. „Und wenn wir dies noch nach außen kommunizieren, dann verschwindet hoffentlich das Bild, ‚im Handwerk fehlen Karrieremöglichkeiten'“, so die ISOTEC-HR Leiterin.
Den vollständigen ISOTEC-Handwerkskompass zum kostenlosen Download und weitere Informationen finden Sie unter www.isotec-handwerkskompass.de.
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Quelle: ots