Köln (ots) –
Unter dem Motto „Dein Kurban macht den Unterschied“ hat Islamic Relief Deutschland zum Kurban-Fest gemeinsam mit ihrem globalen Partnernetzwerk weltweit hunderttausende Menschen erreicht. Allein 450.950 Menschen in 27 Ländern haben durch die deutschen Spenderinnen und Spender Fleisch erhalten. Die Hilfsorganisation bedankt sich bei ihren Spenderinnen und Spendern, aber betont, dass der Bedarf an Essen durch weltweite Konflikte ansteigt, wie aktuell im Sudan.
Die Verteilungen der Hilfsorganisation fokussieren sich auf besonders schutzbedürftige Menschen wie Waisen, alleinerziehende Mütter, Witwen, Menschen mit Behinderung, Ältere und Menschen auf der Flucht. Ob in Afghanistan, Albanien, Bangladesch, Jemen, Kenia, Südsudan, Syrien oder Pakistan, Menschen sollen Erleichterung erfahren. Die 45-jährige Layla aus Omdurman (Bundesstaat Khartum, Sudan), die durch ihre Behinderung am Arm nicht arbeiten kann, erzählt von ihrer Erleichterung zu Kurban.
„Ich habe seit meiner Geburt eine Behinderung am Arm, ebenso wie meine älteste Tochter Mishkat. Ich kann die Hausarbeit erledigen, aber ich kann nicht für die Familie sorgen. Mein Lebensstandard ist ausreichend für unsere Familie, ich habe Strom und Zugang zu Wasser.“
Layla und Ihr Mann Alsir haben vier Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren. Aufgrund von Laylas Behinderung ist ihr Mann Alleinverdiener in der Familie. Er arbeitet in einem Friseursalon, jedoch ist sein Einkommen nicht konstant, was bedeutet, dass die Ernährung der Familie darunter leidet und im Winter beispielsweise Decken fehlen.
„Wir essen nur einmal im Monat Fleisch. Manchmal zweimal. Fleisch ist sehr teuer. Ich versuche es mit Linsen oder Bohnen zu kompensieren“, erzählt Layla. Umso mehr hat sie sich über das Fleisch und dessen Umfang zu Kurban gefreut: „Es hat uns sehr geholfen. Wir kochen etwas und der Rest wird wiederaufbereitet, um daraus Suppe für die nächsten Wochen zu machen.“
Wie Layla und ihre Familie haben im letzten Jahr Millionen Menschen weltweit hochwertiges Fleisch von Islamic Relief erhalten und somit wichtige Nährstoffe zu sich genommen. Ob Layla und ihre Familie jetzt in Sicherheit sind, konnten die Islamic Relief Teams im Sudan zum aktuellen Zeitpunkt des vorherrschenden Konfliktes in Khartum noch nicht bestätigen.
Im Sudan waren bereits vor Ausbruch des Konflikts tausende Menschen von Hunger und Mangelernährung betroffen. Die Kinder im Land sind wie so oft besonders gefährdet: Schätzungsweise 3 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt, mehr als 600.000 akut (Quelle: UNICEF).
Extreme Bedrohung in 2023: Konflikte sind Hauptursache für Hunger
Klimaextreme, Konflikte, wirtschaftliche Schocks und steigende Preise für Düngemittel führen zu einer Nahrungsmittelkrise von bisher nie dagewesenem Ausmaß. 828 Millionen Menschen wissen nicht, woher ihre nächste Mahlzeit kommt. Auch im Jahr 2023 sind Familien wie die von Layla extrem bedroht und kämpfen ums Überleben.
Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sind Konflikte nach wie vor die Hauptursache für Hunger. 70 Prozent der hungernden Menschen auf der Welt leben in Gebieten, die von Krieg und Gewalt betroffen sind. Die Ereignisse im Sudan und in der Ukraine sind nur einige Beispiele dafür, wie Konflikte Hunger schüren. Denn sie vertreiben Menschen aus ihren Häusern, zerstören ihre Einkommensquellen und ruinieren die bestehenden Wirtschaften der betroffenen Gebiete.
Die wachsende globale Krise ist der Grund, warum die Kurban-Verteilungen von Islamic Relief im Jahr 2023 so wichtig sind, denn sie bringen Hunderttausenden von Menschen eine dringend benötigte Linderung. Die Pakete mit frischem Fleisch werden während der Festtage an Menschen in Not verteilt, die an Mangelernährung leiden. Für viele Menschen wie Layla und ihre Familie bedeutet dies Erleichterung und Freude.
„Solidarität zeigt sich für uns im Teilen. Mit der Kurban-Spende sorgen wir dafür, dass Menschen sorgenfrei essen und etwas feiern können. Freude oder Zuversicht zu bereiten, motiviert uns als Hilfsorganisation jeden Tag. Aber aus humanitärer Perspektive und angesichts der globalen Lage ist es ein kleiner Grund zur Freude. Neben den vielen Wetterextremen, entstehen immer wieder verschiedene Konflikte, die Hunger weltweit schüren“, sagt Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland, zur diesjährigen Kurban-Verteilung.
„Es liegt an uns Menschen: Wir müssen jetzt handeln, um Leben zu retten. Wir alle können in Lösungen investieren, die Ernährungssicherheit, Stabilität und Frieden für alle gewährleisten. Oder wir müssen zuschauen, wie immer mehr Menschen auf der Welt Hunger leiden.“
Kurban-Kampagne 2023: Spenden aus Deutschland erreichen knapp halbe Million Menschen
Allein die Spenderinnen und Spender von Islamic Relief Deutschland erreichten 450.950 Menschen in Not in 27 Ländern. Auch spendeten sie Festgeschenke für Kinder in Ländern wie Afghanistan, Kenia, Malawi, Nepal, Niger, Jemen, Somalia, Südsudan und Syrien. Mit dem internationalen Islamic Relief-Netzwerk liegt die Gesamtzahl der erreichten Kinder in circa 20 Ländern bei mehr als 70.000.
Die Lebensmittelverteilungen des globalen Islamic Relief-Netzwerks haben in folgenden Ländern und Regionen stattgefunden: Afghanistan, Albanien, Äthiopien, Bangladesch, Bosnien, Gaza, Indonesien, Irak, Jemen, Jordanien, Kenia, Kosovo, Libanon, Malawi, Mali, Nordmazedonien, Myanmar, Nepal, Niger, Pakistan, Philippinen, Somalia, Sudan, Südafrika, Südsudan, Syrien, Sri Lanka, Tunesien, Türkei.
Ziel der Spenden-Aktion zum Kurban-Fest (auch Opferfest genannt) ist es, den Betroffenen Hilfe zu leisten, ausgewogene Nahrung zu liefern und Erleichterung zu schenken. Mit zahlreichen weiteren Projekten in der Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit setzt sich Islamic Relief Deutschland in verschiedenen Ländern weltweit gegen den Hunger und für die Einhaltung grundlegender Menschenrechte ein.
Was bedeutet Kurban?
Das Wort Kurban (auch Udhiya) steht für das Opfertier, welches Muslime anlässlich des Kurban-Fests (arabisch Eid-ul-Adha, türkisch Kurban Bayrami) darbringen. Jedes Jahr gehen Millionen von Menschen ihrer Kurban-Pflicht (nach dem Vorbild des Propheten Ibrahim) im Monat Dhul Hidscha, dem letzten Monat des islamischen Kalenders, nach.
Kurban bedeutet auch, mit anderen zu teilen. Für viele Menschen in Not ist es die einzige Möglichkeit, ein Mal im Jahr Fleisch zu essen und somit wichtige Nährstoffe zu sich zu nehmen.
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