Mannheim (ots) –
Das Energieunternehmen LEAG entwickelt im Rahmen seines Projektes GigawattFactory eine zweite Power-to-X-Anlage (PtX) auf dem Kraftwerksgelände des Braunkohlekraftwerks Boxberg (Sachsen). AFRY Switzerland Ltd und AFRY Deutschland GmbH unterstützen die LEAG bei der Konzeptoptimierung, der Genehmigung und Ausschreibung, Angebotseinholung und -bewertung sowie bei Vertragsverhandlungen.
Die als H2KW bezeichnete Anlage der LEAG entsteht als Teil des H2UB (Hydrogen Unit and Battery) Boxberg. Sie wird es ermöglichen, Stromüberschüsse aus sonnen- und windstarken Zeiten in grünem Wasserstoff zu speichern. Dieser kann in Zeiten erhöhten Strombedarfs rückverstromt und ins Netz eingespeist werden. Gleichzeitig wird die Möglichkeit geschaffen, den grünen Wasserstoff per Bahn oder LKWs an externe Kunden zu liefern, um flexibel auf Marktentwicklungen reagieren zu können. Auch ein Anschluss an das zukünftige deutsche Transportnetz für gasförmigen Wasserstoff ist vorgesehen. Die Anlage wird im Verbund mit einem am gleichen Standort entstehenden Batteriespeicherwerk arbeiten.
Im ersten Schritt erfolgt der Bau einer Elektrolyseanlage mit einer elektrischen Anschlussleistung von 110 MW. Der Speicher ist für mindestens eine Tagesproduktion an grünem Wasserstoff ausgelegt. Die Rückverstromung erfolgt in einer Brennstoffzellenanlagen mit einer elektrischen Leistung von 10 MW.
Ein Expertenteam von AFRY Switzerland Ltd und AFRY Deutschland GmbH unterstützt die LEAG in den Phasen der Konzeptoptimierung (Vor- und Entwurfsplanung), Genehmigung und EPC-Ausschreibung. Hierfür arbeitet ein interdisziplinäres Ingenieurteam aus den Bereichen „Renewables and Thermal Power“ von AFRY Switzerland und „Umweltplanung“ von AFRY Deutschland zusammen. Für die Konzeptoptimierung, die Erarbeitung des Teil-Genehmigungsantrags und den technischen Teil der Ausschreibungsunterlagen ist ein Zeitplan von lediglich neun Monaten vorgesehen.
Im Rahmen der Konzeptoptimierungsphase optimiert AFRY das Anlagekonzept mit Hilfe umfangreicher Prozess-Simulationen und Technologiebewertungen inklusive Kostenschätzungen. Das optimierte Konzept bildet die Voraussetzung sowohl für den (Teil-)Genehmigungsantrag nach anspruchsvollem deutschem Recht als auch für die internationale EPC-Ausschreibung.
Der Genehmigungsantrag wird technologieoffen erarbeitet und eingereicht. Damit geht die LEAG einen innovativen Weg. Parallel dazu erarbeitet AFRY eine funktionale EPC-Ausschreibung, welche dann international lanciert wird.
„Wir freuen uns sehr, dass wir die LEAG auch bei diesem PtX-Projekt begleiten und damit aktiv zur Transformation hin zu einer nachhaltigen und grünen Energiewirtschaft beitragen dürfen“, erklärt Ingo Banditt, Abteilungsleiter Umweltplanung bei AFRY.
„Mit erfahrenen und international agierenden Partnern wie AFRY sind wir bestens aufgestellt, um unseren zukunftsweisenden Plan erfolgreich zu verwirklichen, Grünstrom grundlastfähig und damit rund um die Uhr verfügbar zu machen“, sagt Daniel Kosel, Leiter Projektentwicklung bei LEAG. „Gemeinsam arbeiten wir mit AFRY an Lösungen, um Technologien aus den Bereichen Wasserstoff, Stromerzeugung und Stromspeicherung zu kombinieren und großtechnisch in die Praxis umzusetzen.“
Über LEAG
Der zweitgrößte Stromerzeuger Deutschlands und einer der größten privaten Arbeitgeber in Ostdeutschland treibt den Aufbau einer GigawattFactory auf Basis erneuerbarer Stromerzeugung voran, mit dem Ziel, bis 2030 bis zu 7 Gigawatt und bis 2040 bis zu 14 Gigawatt an Grünstromerzeugung verfügbar zu machen.
Investitionen in den Ausbau von Speicherkapazitäten, die Entwicklung wasserstofffähiger Kraftwerke, sowie die Energiegewinnung aus Biomasse sind zentrale Bestandteile der Transformation vom konventionellen Energieversorger zum breit aufgestellten Energiewendeunternehmen.
Über AFRY
AFRY ist ein führendes europäisches Unternehmen für Ingenieur-, Design- und Beratungsdienstleistungen mit globaler Präsenz. Den Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft bringen wir als Unternehmen voran.
Wir sind 19.000 engagierte Expertinnen und Experten in den Bereichen Infrastruktur, Industrie, Energie und Digitalisierung, die nachhaltige Lösungen für kommende Generationen schaffen.
Making Future
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